Earwig des monats: Oktober 2018

Es ist schon fast zwei Jahre her, ich schaute ganz genau.
Und sagte mir: „Die mag ich sehr, das wird mal meine Frau!“
Sie sagte gleich: „Okay, mein Schatz“, und bald war es soweit:
Im Bettchen liegt nun ein süßer Fratz.
Mein Gott – und wie die schreit.
Mein Gott, das Baby schreit.

Deutschland spielt WM-Finale, am Sonntag bis halb acht.
Ich hab´s mir vor´m TV-Gerät so recht bequem gemacht.
Da gibt´s ein Foul. Elfmeterpfiff! Zum eins zu null bereit.
Hab meine Nerven grad noch im Griff.
Doch dann – das Baby schreit.
Mein Gott, das Baby schreit.

SOLO

Ich hatte heute im Büro mal wieder richtig Frust.
Doch wenn ich dann mein Frauchen seh´, dann krieg ich wieder Lust.
Ich fasse Mut und fasse ihr ans herrlich kurze Kleid.
Ich zeig´ ihr nun, ja, ich bin ein Mann.
Doch nein – das Baby schreit.
Mein Gott, das Baby schreit.

So ein Baby ist ein Glück,
Ich schau nach vorn und nicht zurück.
Denn Papa sein, das ist ein Gewinn.
Auch später hat, wenn ich mal Opa bin
Mein Leben einen Sinn, mein Leben einen Sinn.

Vor kurzem, Ende Januar, das Baby wurde krank.
Das Köpfchen, es war stumm und starr, die Nerven lagen blank.
Ich nahm das Kind fest in den Arm und nahm ihm alles Leid.
Dann kommt er schon – endlich – dieser Ton:
Hurra – mein Baby schreit.
Wie schön, mein Baby schreit.

Ist ja gut, mein Schatz.
Du bist wieder gesund und Dein Papa ist ganz glücklich darüber.
Nun sei mal schön brav und lass doch mal diese Schreierei.
Dann hat Dich Dein Papa richtig lieb.
Mensch, halt endlich mal die Klappe….